Als Volunteers an den Europameisterschaften in Berlin

Wir – Sandra Röthlin, Celine Inglin und Julia Niederberger – durften hautnah an den diesjährigen Europameisterschaften dabei sein und möchten euch von unseren Erlebnissen als freiwillige Helfer berichten.

Unser Abenteuer begann am Sonntag, 5. August 2018, wo wir am frühen Morgen von Zürich nach Berlin flogen. Dort angekommen, gingen wir zuerst zu unserem Airbnb-Appartement und deponierten unser Gepäck. Danach machten wir uns auf den Weg zum Volunteercenter, wo wir unsere Akkreditierungen und die Volunteerkleidung abholten. Wir wurden von Kopf bis Fuss eingekleidet und erhielten tolle T-Shirts, Jacken, Regenjacken, Hosen, Socken, Schuhe, Käppis und Backpacks. Unsere Einsätze hatten wir dann von Montag bis Samstag und wir waren in verschiedenen Bereichen der European Mile eingeteilt. Diese «Europäische Meile» befand sich am Breitscheidplatz – dort wurden jeweils die Siegerehrungen durchgeführt und es gab Tribünen mit grossen Bildschirmen, auf denen man das Geschehen im Olympiastadion live mitverfolgen konnte. Auf den Tribünen hatten bis zu 3000 Zuschauer Platz und man kann sich das wie ein grosses Public Viewing vorstellen.

Als Volunteers arbeiteten wir beispielsweise an Infoständen und gaben Auskunft über den Anlass. Dabei waren all unsere Sprachkenntnisse gefragt und notfalls kommunizierte man mit Händen und Füssen. Einmal waren wir auch auf der Tribüne oder an Eingängen eingeteilt, wiesen die Besucher ein und beantworteten allfällige Fragen. Zu unseren Highlights gehörte sicherlich die Mitarbeit an den Siegerehrungen. Alle Stars, die man sonst nur im Fernsehen sieht, waren plötzlich zum Greifen nah. Als Volunteer durfte man sogar mit den Athletinnen und Athleten mitlaufen und sie zum Podest begleiten. An einem Abend haben wir das Team unterstützt, welches die Flaggen bei den Siegerehrungen hochzog. Bei unserem letzten Einsatz waren wir in der Athletenbetreuung eingeteilt – so konnte Sandra zum Beispiel die Europameisterin Lea Sprunger vom Hotel abholen und zur Siegerehrung begleiten. Im Grossen und Ganzen war alles gut organisiert. Nur manchmal wussten wir nicht genau, was wir zu tun hatten und unsere «Vorgesetzten» konnten uns dann auch nicht viel mehr sagen. Zum Teil wurde es auch richtig hektisch und chaotisch, aber glücklicherweise klappte am Schluss alles irgendwie.

Unsere Schichten waren meistens am Abend (z.B. von 18 bis 24 Uhr) und so hatten wir tagsüber genügend Zeit für andere Dinge. In Berlin gab es nämlich viel zu entdecken und das obligatorische Sightseeing durfte auch nicht fehlen. Manchmal nahmen wir es auch gemütlich, gingen einkaufen und kochten zusammen in unserem Appartement. Da für Sandra und Julia die Wettkampfsaison bald wieder begann, wollten wir auch auf unsere Trainings nicht verzichten. Wir trainierten auf einer schönen Rundbahn, welche direkt am Ufer der Spree lag. Die Leute dort waren sehr hilfsbereit und wir durften ihr ganzes Material benutzen. Falls wir einmal etwas Bestimmtes brauchten, half uns der Abwart sogar beim Suchen im Geräteraum. Weiter durften wir als Volunteers kostenlos ins Olympiastadion und so konnten wir in unserer Freizeit die Wettkämpfe vom Teamsektor aus schauen. Das Stadion war riesig und die Atmosphäre unglaublich. Für uns war dies ein extrem eindrückliches und motivierendes Erlebnis.

Die Woche verging wie im Flug und wir durften viele unvergessliche Momente erleben. Es war sehr interessant, einmal hinter die Kulissen von einem Grossanlass zu blicken. Trotz des zeitlichen und auch finanziellen Aufwandes können wir sagen, dass es sich mehr als gelohnt hat.


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