elina Burch erzählt gleich selber von ihrem Rennen: (Quelle)
Meine Trainingsstatistik besagt, dass ich dieses Jahr bereits über 270 Stunden auf dem Velo (>7200 km) und nicht einmal 30 Stunden zu Fuss (300 km) trainiert habe. Da stellt man sich manchmal schon die Frage, weshalb man überhaupt versucht zu Fuss schnell zu sein und Wettkämpfe zu bestreiten, trainieren tue ich es ja nicht wirklich – was jedoch nicht am Willen sondern an meinem fragilen Laufkörper liegt. Diese Sinnesfrage stelle ich mir also immer wieder. So auch beim heutigen Rennen. Dank einer grosszügigen Ladung Muskelkater vom letzten Rennen in Aigle, konnte ich seither kein einziges Lauftraining mehr absolvieren. Wie es um meine Laufform stand, war somit ein grosses Fragezeichen.
Die Strecke führte über 8 km und 500 hm von Hägendorf auf den Allerheiligenberg. Die erste Rennhälfte war fast komplett flach und lediglich die zweite Hälfte ging den Berg hoch. Die Stecke kannte ich vor dem Rennen nicht und daher war es sehr schwierig sich für das geeignete Schuhwerk zu entscheiden – Trail- oder Strassenschuhe? Ich entschied mich für die Strassenschuhe, bemerkte jedoch, dass viele andere Läufer*innen wie Judith Wyder, Céline Aebi und Cédric Lehmann sich für die Trailschuhe entschieden hatten. Ich liess mich davon jedoch nicht allzu fest verunsichern und nahm das Rennen in Angriff. Da das Rennen als einziger Selektionswettkampf für die Uphill Europameisterschaft in Annecy galt und gleichzeitig auch die Schweizermeisterschaft im Berglauf war, wusste ich, dass ich heute alles geben muss, um eine Chance für eine Selektion zu haben.
Beim Massenstart Rennen mit allen Frauen und Männern ging auch gleich die Post ab und der erste Kilometer wurde in einem sehr schnellen Tempo abgespult. Gleich von Beginn an musste ich mindestens fünf, sechs Frauen ziehen lassen. Relativ schnell fand ich jedoch meinen Rhythmus und konnte den Abstand zu Judith Wyder, der einzigen Frau, welche ich vor mir im Blickfeld hatte, stetig verkleinern. Ungefähr bei Kilometer 6.5 merkte ich, dass von hinten Céline Aebi immer näher kommt, gleichzeitig konnte ich eine andere Frau vor mir (eine Deutsche die zurückfiel) überholen. Céline musste ich leider an mir vorbeiziehen lassen, da sie gegen Rennende immer ein sehr schnelles Tempo laufen kann. Dafür hatte ich den Kampf gegen Judith noch nicht aufgegeben. Schlussendlich kam es zu einem Zielsprint und Fotofinish zwischen uns beiden. Im Ziel war lange Zeit nicht klar, wie jetzt die endgültige Rangliste aussieht, da es immer wieder zu Änderungen kam. Somit erfuhr ich erst bei der Rangverkündigung wie das Endresultat aussah. Céline wurde Schweizermeisterin, gefolgt von Nicole Egger. Judith und ich gewannen beide Bronze! Ich bin sehr zufrieden mit meiner Laufleistung am heutigen Tag auch wenn das Rennen für meinen Geschmack deutlich zu wenig Höhenmeter aufwies. Fingers crossed, dass es für die EM-Selektion gereicht hat!
Auch Ursina Brunner wurde nach dem Rennen überraschend für die Trail EM selektioniert, welche vom 31. Mai – 02. Juni mitten in ihrer Maturazeit stattfinden wird. Für sie wird es der erste internationale Wettkampf sein und wir freuen uns, dass eine weitere Athletin der LA Nidwalden das Nationaldress tragen wird.
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