Ein etwas ungewohntes Skiweekend

Wenn man von einem Skiweekend redet, denkt man als erstes an schneebedeckte Landschaften, hohe Berge und das Skifahren. Leider hatten wir dieses Jahr nicht die Möglichkeit, unsere Ski mit auf die Bannalp hochzunehmen. Der Grund dafür war zu wenig Schnee. Die Skilifte waren demnach nicht in Betrieb und es musste ein Alternativprogramm auf die Beine gestellt werden. Das Erste, was einem dafür in den Sinn kommt, ist Schneeschuhlaufen. Dies taten wir dann auch. Wie sich herausstellte, wurde das Wochenende mindestens genauso toll.

Freitag
Um etwa 18.50 Uhr trafen wir uns bei der Talstation vom blauen Bähnli in Oberrickenbach. Nachdem wir uns alle begrüssten, schleppten wir das gesamte Material ins Bähnli. Dazu gehörten die zwei Kisten vollgefüllt mit Essen und Trinken, eine Tasche mit Brot, die Schneeschuhe inklusive Stöcke sowie die Rucksäcke. Viele hatten von zuhause Schneeschuhe mitgenommen, die anderen konnten diese (mit Stöcken) vor Ort zu einem günstigen Preis mieten. Die anschliessende Nachtfahrt auf die Bannalp war wie immer ein spezielles Erlebnis. Stig erzählte uns während dem Hochfahren von den verschiedenen Dämmerungsphasen. Dies hatte auch einen Grund: Es dämmerte und zuoberst bei der Bergstation konnte man dies gut betrachten.

Wir liefen nachfolgend zur Chrüzhütte. Als wir die Türe öffneten, kam uns wie bereits letztes Jahr eine grosse Menge Rauch entgegen. Dies lag daran, dass die Hüttenvermieterin Isabelle Schmitter vor unserer Ankunft die Hütte mit dem Kamin vorheizte. Es war zwar ein Gestank, aber immerhin hatten alle genug warm. Wir richteten uns ein. Aaron, Dino und ich fingen an zu kochen. Auf dem Speiseplan stand Riz Casimir. Dieses bereiteten wir schon letztes Jahr gemeinsam zu, also sollte es eigentlich auch dieses Jahr wieder klappen… und das tat es glücklicherweise – oder gekonnterweise – auch. Alle waren mit dem zubereiteten Znacht zufrieden. Es wurde sogar der ganze Topf aufgegessen. Und der war nicht gerade klein! Nach dem Essen wurde geplaudert und wir spielten mit Jasskarten. Ich spielte ungefähr eine Stunde lang Schwyzerörgeli und sorgte so für musikalische Unterhaltung. Erst spät am Morgen gingen dann alle schlafen – ausser Stig. Er schlief bereits nach Mitternacht friedlich im «Schlafegge» des Aufenthaltsraums ein, obwohl noch alle miteinander laut redeten und mit den Boxen von Jonas Musik hörten. Zuvor gab es aber noch ein Problem mit dem Schlafplatz: Ein Stock weiter oben in den Zimmern war es zu kalt, um dort schlafen zu können. Aus diesem Grund holten wir die Matratzen runter in den Aufenthaltsraum und schliefen alle dort am Boden. Zum Glück war der Raum genug gross, sodass alle mehr als genug Platz hatten.

Samstag
Am nächsten Morgen wurden wir von Laura und Elena geweckt, die mit der ersten Bahn um 8.30 Uhr hochfuhren. Wir bereiteten anschliessend gemeinsam das Zmorge vor. Dieses bestand aus Müsli, Brot mit Butter und Konfi, Orangensaft und Milch. Danach wurden von Céline und Alessia die Sandwiches für die anschliessende Wanderung vorbereitet, während uns Stig bereits wieder verlassen musste. Um etwa 11.00 Uhr liefen alle los Richtung Chaiserstuel. Als wir beim Restaurant Urnerstaffel ankamen, montierten wir unsere Schneeschuhe. Auf den ersten paar Metern tauchten einige Probleme auf, wobei immer wieder auf einzelne Personen gewartet werden musste. Dies war aber halb so schlimm, weil die strahlende Sonne und die Musik für gute Laune sorgten. Später ging es dann auch besser vorwärts, weil sich alle mehr an ihre Schneeschuhe gewöhnten. Der Weg war dennoch teilweise sehr steil und schwer zu begehen. «Vermutlich hätten wir doch aussenrum gehen sollen», dachten wir uns. Bei einem Wanderwegzeichen machten wir eine kurze Trink- und Verschnaufpause. Tatsächlich hatten sich fast alle zu warm angezogen. Die Sonne schien stark und es war sehr warm. Deshalb zogen sich die meisten um, bevor wir weiterliefen. Wir kamen dem Ziel immer näher. Bei einer Hütte machten wir nochmals eine Pause, bevor wir den steilen Schlusshang in Angriff nahmen. Zuoberst angekommen assen wir unser wohlverdientes Sandwich und genossen das traumhafte Wetter. Anschliessend liefen wir nicht runter, nein – wir rutschten den Steilhang herunter. Danach waren wir aber gezwungen, wieder normal mit den Schneeschuhen zu laufen. Als wir schliesslich in der Hütte wieder ankamen, waren alle sehr erschöpft. Wir brachten die gemieteten Schneeschuhe zurück zur Bergstation und legten sie ins Bähnli. Am frühen Abend traf dann auch Dani ein. Dabei hatte er einen strengen Weg hinter sich gebracht: von Luzern mit dem Velo nach Oberrickenbach, dann von der Talstation aus auf den Chaiserstuel und anschliessend zu uns in die Hütte! Wir waren schon recht neidisch, als er uns ein Foto vom wunderschönen Sonnenuntergang auf dem Chaiserstuel in den Gruppenchat schickte. Am Abend assen wir alle gemeinsam ein feines Raclette. Dabei wurden fast alle Packungen Raclette geleert, auch wenn die Kartoffeln nicht perfekt durch waren. Dies kümmerte uns aber nicht gross. Während dem Essen erkannten alle, dass Dino einen starken Sonnenbrand erwischt hatte. Über seinen feuerroten Kopf machten sich viele lustig, aber auch Dino selbst konnte darüber lachen. Dani machte danach den Abwasch, während ich wieder Schwyzerörgeli spielte. Es war wahrlich eine heimelige Stimmung in der Hütte. Im weiteren Verlauf des Abends wurden weitere Kartenspiele gespielt und geplaudert bis spät in den Morgen. Die meisten schliefen wiederum unten im Aufenthaltsraum.

Sonntag
Am nächsten Morgen gab es erst um 11.30 Uhr Zmorge. Dies lag daran, dass wir alle spät schlafen gingen. Das war aber kein Problem, denn so musste kein Zmittag mehr gekocht werden. Am frühen Nachmittag genossen alle nochmals draussen vor der Hütte das wunderschöne Wetter. Ich nahm noch ein letztes Mal mein Schwyzerörgeli heraus und spielte einige Stücke in der Sonne. Zuvor kam auch die Hüttenvermieterin Isabelle hoch und leistete uns Gesellschaft. Alessia und Céline tanzten sogar mit ihr zur Ländlermusik. Es war ein perfekter Abschluss eines tollen Weekends!

Ich möchte mich bei allen für das schöne Wochenende bedanken. Dieses wird mir sicherlich lange in Erinnerung bleiben. Es war einmal mehr einfach nur schön.

André Briker


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